METHODEN

Brainspotting + EMDR

Der Wandel in der Psychotherapie

Ungefähr seit zwanzig Jahren bricht sich eine völlig neue Denk- und Handlungsweise in der Psychotherapie Bahn. Früher wurde in der Psychotherapie üblicherweise geredet, analysiert, interpretiert oder ein neues Verhalten eingeübt. Mehr und mehr entstanden in den letzten Jahren Ansätze, welche den Körper miteinbezogen haben und die Möglichkeit der Selbstregulation der Psyche über den Körper entdeckt haben.

 

Hierzu gehören z.B. Klopftechniken (siehe auch Kinesiologie) wie EFT oder PEP, welche über das Klopfen von Akupunkturpunkten belastende Themen bearbeiten. Viele Studien haben die Wirksamkeit dieser Verfahren inzwischen belegen können. In der Verhaltenstherapie oder in der Systemischen Therapie spricht man von "Embodiment". Auch hat in der klassischen Therapie die (Körper-) Achtsamkeit einen immer größeren Stellenwert. Der Körper wird immer stärker in die Psychotherapie einbezogen.

 

Aus dem NLP (Neurolinguistisches Programmieren) heraus sind die "Augenbewegungsmethoden" entstanden (EMDR, Brainspotting, EMI, ECEM u.a.). Diese Ansätze sind hochwirksam und sind auf der Grundlage der aktuellen Hirnforschung entwickelt worden. Sie finden insbesondere in der Traumatherapie Anwendung.

EMDR

Mit EMDR (Eye Movement Desensitation and Reprocessing) hat Francine Shapiro die heute wohl bekannteste und anerkannteste Methode entwickelt, die es ermöglicht, über Augen-Bewegungen Traumen und Stresserleben zu verarbeiten. Es werden hier kognitive, emotionale, physiologische und visuelle Aspekte verknüpft während der Klient, vom Therapeuten geführt, die Augen hin und her bewegt.

 

Es findet hier etwas ähnliches statt wie in der REM-Phase (rapid-eye-movement) im Schlaf. Wärend wir träumen bewegen sich die Augen rhythmisch nach rechts und nach links. Eine Verarbeitung von Informationen und Erlebtem findet statt. Die beiden Gehirnhälften werden stimuliert und in eine harmonische Zusammenarbeit gebracht.


"Wohin wir schauen, das hat Einfluss darauf, wie wir uns fühlen. Wenn uns etwas belastet, verändert sich unsere Gefühlslage abhängig davon, ob wir nach rechts oder nach links blicken." - David Grand


Brainspotting

David Grand, ein EMDR-Therapeut, entdeckte, dass die Blickrichtung einen enormen Einfluss darauf hat, wie intensiv wir ein Gefühl wahrnehmen. Jeder fühlbare Gedächtnisinhalt ist an eine Blickrichtung gekoppelt, in der das Gefühl besonders intensiv wahrgenommen wird. Gleichzeitig gibt es eine Blickrichtung in der es am wenigsten wahrgenommen wird (Ressourcepunkt). Der Therapeut leitet den Klienten an, während er mit einem belastenden Thema verbunden ist, herauszufinden, in welcher Blickrichtung die stärkste Aktivierung des Themas stattfindet. Das Vorgehen sieht oft so aus, dass dieser Aktivierungs-Brainspot eine Zeit lang fixiert wird. Das Stresserleben kann sich dadurch erheblich reduzieren. Brainspotting zeigt in Studien mindestens eine gleich erfolgreiche Wirkung in der Behandlung von Traumen und Stresserleben wie EMDR (Hildebrand Studie).

EMS (Eye-Movement-Synthesis) in meiner Praxis

Alexander Reich und Peter Uwe Hesse bemühen sich um einen neuen Zugang zu den inzwischen zahlreichen "Augenbewegungs-Methoden". Es geht ihnen um eine übergeordnete Theorie, die eine bedarfsorientierte Anwendung der verschiedenen Ansätze ermöglicht. Durch eine flexible Verbindung der unterschiedlichen Herangehensweisen, kann der Therapeut noch besser der Individualität der Klienten und unterschiedlichen Verläufen von Therapieprozessen gerecht werden. Es kann schonender und gleichzeitig wirksamer gearbeitet werden.